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Schreiben als Weg zur Selbsterkenntnis: 4 inspirierende Schreibrituale für dich!

Aktualisiert: 28. Mai


Wie dich das Schreiben im Alltag bereichern kann: 4 inspirierende Schreibrituale für dich!

Ich habe das Schreiben erst im Laufe meiner persönlichen Entwicklung entdeckt. Als ein wertvolles Werkzeug, das mir hilft, meine Gedanken zu ordnen und mich selbst besser kennenzulernen. Es war eine der ersten Übungen, um mir meiner eigenen Veränderungen bewusst zu werden.


Und weil ich neugierig war, was ich entdecken würde, habe ich mir jeden Abend Zeit genommen, um diesen Prozess zu unterstützen.


Durch das Aufschreiben meiner kleinen und großen Fortschritte habe ich nicht nur Selbstvertrauen gewonnen, sondern auch eine tiefere Verbindung zu mir selbst und meiner inneren Welt entwickelt. Der schreibende Dialog mit mir selbst wurde über die vielen Jahre zu einer Selbstverständlichkeit und einem Ritual, das mich immer begleitet.


Schreiben schenkt mir innere Ruhe und Klarheit, egal, was gerade in meinem Leben oder der Welt geschieht.


Wie kannst auch du das Schreiben für dich nutzen? Was brauchst du, um diese wertvolle Praxis in deinen Alltag zu integrieren?


Die gute Nachricht ist: Du brauchst nicht mehr als einen Stift und ein Blatt Papier, denn das Schreiben lässt sich überall und jederzeit umsetzen.


Was sich so easy peasy anhört, ist es nicht immer und nicht für jeden. Denn oft haben wir seltsame und wenig hilfreiche Vorstellungen übers Schreiben in unseren Köpfen.


Deshalb möchte ich dir hilfreiche Tipps geben, wie du das Schreiben zu einem täglichen Ritual machen kannst, das dich im Alltag unterstützt.



Das richtige Schreibwerkzeug

Im Grunde genommen genügt ein einzelnes Blatt Papier, aber die Frage ist: wohin mit den beschriebenen Seiten? Ich empfehle dir daher, ein Notizbuch, ein Schulheft oder Spiralbuch zu verwenden. Das Format ist dir überlassen, ich empfehle dir mindestens DIN A5 oder größer zu wählen.


Wichtig ist, dass du kein besonders hochwertiges oder schönes Notizbuch wählst. Warum? Weil es den Druck erhöht, etwas Besonderes hineinzuschreiben und wir wollen ja mit Leichtigkeit schreiben.


Und dann wähle deinen Lieblingsstift. Einen, mit dem du schnell schreiben kannst. Es muss auch hier nichts Besonderes sein und schon gar kein Füller. Ich bevorzuge inzwischen Gelschreiber.



Die beste Zeit zum Schreiben finden

Es gibt ihn nicht, den besten Zeitpunkt zum Schreiben. Jeder darf für sich selbst herausfinden, wann er Zeit und Ruhe zum Schreiben hat. Die einen schreiben gleich morgens nach dem Aufstehen, während andere den Tag abends mit dem Schreiben ausklingen lassen. Was zählt, ist die ungestörte Zeit für deine Schreibpraxis.



Der ideale Schreibplatz

Kürzlich las ich in einem Interview einer bekannten Autorin, dass sie zwar einen wunderbaren Arbeitsraum hat, ihre Bücher jedoch im Bett schreibt. Manche ziehen sich zum Schreiben in einen ruhigen Raum zurück, andere schreiben in der Küche oder auf dem Sofa. Ich selbst kann überall schreiben. Experimentiere mit verschiedenen Orten und Plätzen und finde heraus, was für dich am besten funktioniert.



Ablenkungsfreie Zeit schaffen

Sorge dafür, dass du ungestört bist und keine Ablenkungen hast. Schalte dein Handy aus oder lege es in einen anderen Raum. Das Schreiben mit der Hand hat den Vorteil, dass du nicht von eingehenden E-Mails gestört und vom Internet oder Social Media nicht verführt wirst. Deshalb empfehle ich dir, anfangs von Hand zu schreiben. Das bedeutet nicht, dass das Schreiben am Computer unwirksam ist - es ist einfach eine andere Erfahrung.



Rituale vor dem Schreiben

Für mich ist das Schreiben eine Art der Meditation. Sobald ich den Stift über das Papier gleiten lasse, bin ich im gegenwärtigen Moment und ganz präsent. Es gibt Menschen, die mit einer kurzen Meditation oder Atemübung beginnen, um ihren Geist zu beruhigen. Einige finden es hilfreich, ein Getränk zuzubereiten, um den Übergang zum Schreiben zu signalisieren. Tatsächlich habe ich beim Schreiben meist eine Tasse Tee neben mir stehen.


Musik kann ebenfalls unterstützend wirken. Dann wähle Songs, die dich in die richtige Stimmung versetzen und dein Schreiben begleiten, ohne dich abzulenken.

Und wenn all diese Vorbereitungen den Erwartungsdruck erhöhen, was mir selbst immer mal wieder passiert, dann schreibe einfach alles auf, was dir gerade durch den Kopf geht. Und zwar so lange, bis nichts mehr kommt.



Umgang mit mentalen Blockaden

Wie bereits erwähnt, haben wir häufig hinderliche Vorstellungen vom Schreiben im Kopf. Innere Widerstände und Blockaden zeigen sich oft dann, wenn wir etwas Neues angehen wollen - und das gilt auch fürs Schreiben. Die Angst vor dem weißen Blatt ist weit verbreitet. Lass dich davon nicht entmutigen, sondern fang einfach an.


Schreiben lernt man durchs Schreiben. Bleib dran und gib dir die Zeit, dich auf das Schreiben einzulassen. Es kann wahre Wunder bewirken.



Beginne irgendwo. Der Anfang kommt beim Schreiben. - Elizabeth Bowen


Bist du bereit, loszulegen? Dann möchte ich dir einige Schreibrituale vorstellen, die deinen Alltag bereichern können.



Morgenseiten: für einen guten Start in den Tag

Eines der bekanntesten Schreibrituale sind die Morgenseiten von der Autorin Julia Cameron. Hierbei geht es darum, direkt nach dem Aufwachen drei Seiten lang einfach draufloszuschreiben - ohne Nachdenken und ohne Unterbrechung. Was du schreibst, ist dabei völlig egal.


Wichtig ist nur, dass du alles festhältst, was dir durch den Kopf geht. Dir fällt nichts ein? Macht nichts. Dann schreibst du einfach so lange "ich weiß nicht, was ich schreiben soll", bis der nächste Gedanke kommt. Die Morgenseiten helfen dir nicht nur, Gedanken und Gefühle aus dir fließen zu lassen, sie ermöglichen dir auch einen klaren Kopf für den bevorstehenden Tag.



Dankbarkeitstagebuch: Positives wahrnehmen

Ein Dankbarkeitstagebuch ist eine kraftvolle Methode, um deine Stimmung zu heben. Es hat mir besonders in schwierigen Zeiten geholfen, immer wieder in meine Mitte zurückzufinden.


Dankbarkeit trainiert deinen Geist darauf, die positiven Dinge im Leben wahrzunehmen und wertzuschätzen - egal, was sonst gerade los ist. Sie kann dir auch helfen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen.


Du möchtest diese Übung gerne gemeinsam mit anderen Menschen machen? Dann komm in die Dankbarkeitsgruppe.



Mein wichtigstes Tool - das Reflexionstagebuch! Der Blick auf die eigene Entwicklung

Die schriftliche Reflexion meiner eigenen Entwicklungsprozesse begleitet mich schon seit über zwanzig Jahren. Für mich ist es eines der wichtigsten Schreibrituale überhaupt.


Es hilft nicht nur, meine eigenen Gedanken und Gefühle besser zu verstehen; es führt auch zu Klarheit und neuen Perspektiven.


Diese Art des Schreibens erlaubt es dir, tiefer in deine persönlichen Erfahrungen einzutauchen. Du kannst aktuelle oder vergangene Ereignisse reflektieren und herausfinden, was gut gelaufen ist, was nicht - und vor allem warum.


Diese Praxis fördert das Lernen aus Erfahrungen und hilft dir dabei, bewusste Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.


Zu Beginn meiner Bewusstseinsreise habe ich mir täglich Zeit dafür eingeplant; mittlerweile ist es zu einem täglichen Ritual geworden. Gelegentlich halte ich meine Beobachtungen gleich fest, um sie später genauer zu betrachten und zu erforschen. Eine wöchentliche oder monatliche Reflexion kann ebenfalls wertvoll sein. Sie zeigt dir Veränderungen über längere Zeiträume hinweg und unterstützt deine persönliche Entwicklung.



Schreiben als Abendritual: den Tag abschließen

Ich nutze das Schreiben gerne am Abend als Möglichkeit, den Tag gedanklich abzuschließen. Dabei kombiniere ich verschiedene Fragen und Themen, die mir helfen, bewusster durch meinen Alltag zu gehen und mir meiner Entwicklung bewusst zu werden.


Hier sind ein paar Anregungen für dein Abendritual:


  • Wofür bin ich heute dankbar?

  • Was habe ich heute aus bestimmten Erfahrungen gelernt?

  • Was habe ich heute gefühlt?

  • Was ist mir heute besonders gut gelungen?

  • Wo habe ich mich heute selbst verwirklicht?

  • Welche Herausforderungen habe ich heute gemeistert?

  • Wo habe ich Neues gewagt? Wo nicht und warum?

  • Wo habe ich meine Vision vorangetrieben?


Es gibt viele Möglichkeiten, das Schreiben in den Alltag zu integrieren - sei offen und experimentiere damit. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert und setze es regelmäßig für dich um.



Fazit: Schreiben als Weg zur Selbsterkenntnis


Für mich ist Schreiben ein unglaublich kraftvolles Werkzeug, um meine Gedanken zu ordnen, meine Gefühle auszudrücken und neue Perspektiven zu gewinnen.


Es begleitet mich durch den Alltag und fördert meine persönliche Entwicklung.


Hin und wieder ringe auch ich mit inneren Blockaden und das ist dann der Punkt, an dem es richtig spannend wird. Niemals würde ich mich davon aufhalten lassen. Im Gegenteil: ich setze mich bewusst damit auseinander.


Denn Schreiben unterstützt nicht nur den persönlichen Wachstumsprozess, sondern ist in sich ein faszinierender Persönlichkeitsentwicklungsprozess.


Schreiben ist eine Entdeckungsreise hin zu uns selbst. Denn mit jedem geschriebenen Wort gewinnen wir mehr Klarheit über uns selbst und wir lernen, unsere innere Stimme immer besser zu hören.


Also los! Schnapp dir einen Stift und ein Blatt Papier - oder dein Lieblingsnotizbuch - und beginne deinen Weg zur Selbsterkenntnis.

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