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Rituale, Zeremonien und die Kraft der Medizinfrau – Interview mit Germaid Charlotte

Aktualisiert: 29. Juni

Interview mit Germaid Charlotte - Medizinfrau - für das Spirit Me Magazin

Liebe Germaid, wir haben dich eingeladen, um gemeinsam in die Welt der Rituale und Zeremonien einzutauchen. Du bist Medizinfrau und ich bin sehr neugierig, etwas über dich und deinen Weg zu erfahren.

 

Wie kam es dazu, dass du Medizinfrau wurdest, und was genau macht eine Medizinfrau?

 

Germaid Charlotte: Wir alle haben eine Medizinkraft in uns. Der Begriff kommt aus der Sprache der indigenen Völker, nicht nur aus Nord- und Südamerika. Die Urvölker sagen, dass der Mensch ein Geschenk, eine Medizin, eine ganz besondere Gabe in sich hat. Eine Medizinfrau oder auch ein Medizinmann sind derjenige oder diejenige, die sich auf diesen Weg begeben hat, um sich in der Tiefe damit auseinanderzusetzen, sie zu finden, zu verkörpern und für die Erde einzusetzen.

 

Dies habe ich in einer Initiations-Zeremonie – wir kommen später noch dazu, was das ist – den Spirits und Mutter Erde versprochen: „Meine Gabe, meine Medizinkraft, setze ich ein für das Gute in der Welt, für die Menschen, für die Lebewesen dieser Erde, für die Erde selbst.“

 

In deiner größten Wunde liegt deine größte Kraft, deine stärkste Medizin

 

Jeder Mensch hat eine Medizinkraft und kann diese einsetzen. Das Besondere bei der Medizinfrau ist, dass sie ganz offiziell im Dienst der Menschheit steht. Dies hat sie mit einer Initiation bezeugt.


Ich spüre das sehr deutlich in mir, denn seit meiner Initiation hat sich alles in meinem Leben verändert. Es ging geradewegs auf diesen Weg, die Gabe auszudrücken und damit Menschen zu unterstützen, zu helfen, in die Heilung und in die Erkenntnis zu bringen.

 

Marita Eckmann: Wow! Wie interessant. Wie bist du überhaupt auf diesen Weg gekommen?

 

Germaid Charlotte: Die Schamanin, die mich ausgebildet hat, sagte einen Satz, den ich immer sehr gerne zitiere: „In deiner größten Wunde liegt deine stärkste Medizin.“ Genauso habe ich es auch in meinem Leben erlebt. Meist entwickelt sich diese Medizinkraft aus einem großen Tief, aus einem großen Schmerz im Leben.

 

Die Menschen, die mich von vor zwanzig Jahren kennen, sagen manchmal: „Was macht denn die Germaid jetzt mit Spiritualität?“ Die kennen mich ganz anders. Ich bin Sängerin, habe ganz viel Rock'n' Roll und Blues gesungen und war mit Anfang zwanzig und als Teenie viel in Bars und Kneipen unterwegs. Ich komme aus einer sehr unsicheren Kindheit. Mein Vater ist früh verstorben, es gab viel emotionale Gewalt und Vernachlässigung. Ich war ein ziemlich verlorenes Teenagermädchen und habe durch Drogen und Alkohol versucht, im Leben Halt zu finden.

 

In der Krise kam die Wende

 

Ich wollte immer Sängerin werden, denn die Stimme war mein Ausdrucksmittel. Dadurch, dass ich mich nicht gefunden und nicht gefühlt habe, habe ich ziemlich über die Stränge geschlagen und bekam am Ende Stimmbandknötchen.


Die Diagnose war der totale Horror für mich, denn ich wollte Gesang studieren. 


Das geht mit einer kranken Stimme natürlich nicht und es hat mich in eine ziemliche Krise gestürzt. Dazu kam eine Phase, in der ich schwer depressiv war. Von außen war das nicht sichtbar, da war ich die tolle Sängerin. Aber innen war ich das kleine, einsame Mädchen. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht an Spiritualität geglaubt und ich wusste auch nichts darüber.

 

In dieser schweren Zeit, mitten in der Krise, fiel mir der Flyer einer Frau in die Hände, die Trommelreisen anbietet. Ich war Mitte zwanzig und in dem Moment wusste ich: Da muss ich hin. 

 

Ich kam in den Raum, roch die salbeigeschwängerte Luft, sah die Federn, die Trommeln an der Wand und es war, als würde ich nach Hause kommen. Irgendetwas in mir hat sich erinnert. Das war dann nicht die Schamanin, bei der ich gelernt habe, aber ich bin den Weg weitergegangen. Ich hatte zuvor auch Yoga gemacht und meditiert, aber ich hatte nie dieses Zuhause-Gefühl wie beim Schamanismus.

 

Deshalb war mir schnell klar – und das ist jetzt fünfzehn Jahre her – dass ich auf dem schamanischen Weg bleibe.

 

Die Stimme ist meine Kraft, die Menschen zu bewegen

 

Seitdem begegneten mir immer die richtigen Lehrer, und ich konnte heilen. Die Stimmbandknötchen wurden operiert, ich konnte Gesang studieren und habe parallel, durch meine innere Not, den schamanischen Weg weiter erforscht. Damals dachte ich überhaupt nicht daran, das einmal selbst zu machen. Aber meine Seele sehnte sich danach und irgendwann habe ich es dann selbst angeboten und gemerkt, dass ich den Zugang habe.

 

Nochmal zurück zum Satz: „In deiner tiefsten Wunde liegt deine größte Kraft, deine größte Medizin.“ Die Stimme ist meine Kraft, die Menschen zu bewegen: mit meinen Worten, meinen Trancen und meinen Liedern. Genau das, was verletzt war, was ich mir fast kaputt gemacht hatte, ist das, was ich in die Welt bringen soll.

 

Marita Eckmann: Das kommt mir bekannt vor. Und wenn wir mutig durch diesen Schmerz gehen und uns führen lassen, kann etwas Neues kommen. An der Stelle kann Schmerz ein Segen sein, woraus er auch immer entstanden ist. Das ist eine sehr berührende Geschichte. Und auch dass wir alle diese Medizinkraft in uns haben.

 

Germaid Charlotte: Ja, genau.

 

Der Seelenplan bewegt auch heute noch sehr viel in mir

 

Marita Eckmann: Bevor wir jetzt in das Thema Rituale und Zeremonien einsteigen, interessiert mich natürlich, wie du zu Tina Maria gekommen bist. Wo haben sich eure Wege gekreuzt?

 

Germaid Charlotte: Karin Maria Hafen ist eine sehr gute, gemeinsame Freundin von uns. Sie sagte mir irgendwann: „Germaid, du musst Tina Maria kennenlernen.“ Als sie den Seelenplan erwähnt hat, machte es sofort klick. Das war auch so ein Moment, von dem ich wusste: Das muss ich jetzt machen. Die Seelenplanlesung war toll und sie bewegt heute noch ganz viel in mir. So kam es auch, dass sie mich zu ihrem Geburtstag im Juli 2024 als Musikerin eingeladen hat.

 

Marita Eckmann: Genau, du warst bei ICH DER BEWUSSTE MENSCH in Dinkelsbühl. Bist du in diesem Jahr wieder mit dabei?

 

Germaid Charlotte: Ja, bin ich und ich freue mich sehr darauf.

 

Marita Eckmann: So habe ich die Seelenplanlesung ebenfalls erlebt. Ich wusste einfach, dass ich den Seelenplan kennen muss. Ich habe die Ereignisse in meinem Leben plötzlich verstanden und spürte eine innere Erleichterung. Wie war das bei dir?

 

Germaid Charlotte: Es ging mir ähnlich. Bei vielen Dingen dachte ich: „Ach, deshalb ist das so!“ Und es hat auch viel erklärt. Ich bin auch aus astrologischer Sicht ein sehr extremer Mensch. Ich habe sehr starke männliche Energie, ich habe aber auch eine sehr starke weibliche Energie. Diese Polaritäten sind sehr stark bei mir und genau das hat sie mir bestätigt und mir erklärt, dass ich auch mit Sanftheit eine Sternenkriegerin sein kann. Meine Sanftheit auch als Stärke zu erkennen, hat mich sehr weitergebracht und vieles, das ich erfahren habe, hat mich zum Nachdenken gebracht.

 

Was ist ein Ritual, was ist eine Zeremonie und was ist der Unterschied?

 

Marita Eckmann: Heute geht es ja um Rituale und Zeremonien. Was ist das eine, was das andere und was ist der Unterschied? Ich weiß es tatsächlich auch nicht.

 

Germaid Charlotte: Es gibt ganz einfache Beispiele, wie zum Beispiel das Tischgebet, mit dem wir das Essen segnen. Man muss das noch nicht mal in einem christlichen Kontext betrachten, denn es geht darum, dafür zu danken, dass jemand etwas für uns zubereitet hat. Die Dankbarkeit bringen wir durch das Gebet zum Ausdruck.

 

Eine Zeremonie wäre zum Beispiel das Osterfest oder das Weihnachtsfest, das man in der Kirche feiert. Ich hole es jetzt mal in diesen religiösen Kontext, um es zu übertragen. Viele Rituale und Zeremonienwie Weihnachten und Ostern, die in unserem Kulturkreis von unseren europäischen Urvölkern gefeiert wurden, wurden durch die Christianisierung übernommen.


Ein Ritual ist etwas Wiederkehrendes, das du auch für dich allein machen kannst und dabei geht es auch darum, dich mit dem Rhythmus der Natur zu verbinden.

 

Deshalb arbeite ich viel mit den Jahreskreisfesten, denn die Jahreszeiten wiederholen sich immer wieder. Nimm den Tag als Beispiel: der Morgen, der Mittag und der Abend. Man kann zu all diesen Zeiten etwas Wiederkehrendes für sich tun und sich dadurch mit diesem Rhythmus verbinden.

 

Im Rhythmus der Natur zu sein hilft uns, in der eigenen inneren Ordnung zu sein.

 

Es kann ein Ritual sein, mit der Sonne aufzustehen und beim Sonnenuntergang ein kleines Dankbarkeitsritual zu machen. Es sind die kleinen Dinge, die eine Brücke für uns sein können von „Ich bin Verstandesmensch in der Informationsgesellschaft und muss funktionieren“, was völlig außerhalb unseres menschlichen Rhythmus ist, zu „Ich verbinde mich wieder mit der Natur“.

 

Der große Unterschied zu Zeremonien ist, dass du Rituale gemeinsam mit anderen machen kannst, aber auch für dich allein.

 

Bei einer Zeremonie treffen sich mehrere Menschen oder auch große Gruppen, um einen besonderen Tag oder ein Ereignis zu feiern.


Germaid Charlotte - Medizinfrau

Womit ich mich sehr tief beschäftigt habe, sind die Phasen einer Frau.

 

Wenn ein Mädchen durch ihre Blutung vom Kind zur Frau, zur jungen Frau wird, gibt es ihr zu Ehren ein Fest, eine Zeremonie. Bei einer Zeremonie wird immer etwas geehrt, zum Beispiel die Erde, die Geister der Erde, der Himmel oder eben die Frau bei den Übergängen, wie zur ersten Menstruation, zur Mutterschaft oder zur Menopause.

 

Rituale kann man während des Tages häufiger machen. Eine Zeremonie ist etwas Besonderes, das man an speziellen Tagen macht.

 

Marita Eckmann: Jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt, denn tatsächlich war mir der Unterschied nicht bewusst. Dann wäre das Zähneputzen morgens auch eine Art von Ritual, genauso wie das Frühstück. Man kann sie ganz einfach in den Alltag einbauen und schauen, was passt.

 

Germaid Charlotte: Ja, und eine Zeremonie muss gar nicht groß sein. Du kannst sie zu dritt oder zu viert machen, da geht es mehr um die Ehrung und das Gebet. Zum Beispiel die Ehrung an dieses Mädchen, das ihre Blutung bekommt, oder die Ehrung eines Hochzeitspaares, die Ehrung an Mutter Erde, bei der Gebete für Mutter Erde gesprochen werden. Zeremonien sind feierlicher.

 

Rituale für deinen Alltag

 

Marita Eckmann: Okay, jetzt habe ich es verstanden. Du hast uns Rituale mitgebracht, die man leicht in den Alltag einbauen kann, ich bin gespannt.

 

Germaid Charlotte: Was ich immer sehr schön finde, nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer, aber für Frauen besonders, weil wir auch mondzyklisch sind, ist ein Ritual, das man alle zwei Wochen, zum Vollmond und zum Neumond machen kann.

 

Vollmond-Ritual: Fülle und Loslassen

 

Der Vollmond steht für Fülle. Da kannst du dir deiner inneren Fülle bewusst werden, indem du dir Zeit nimmst und eine Kerze anzündest als Symbol für diesen Vollmond - für das Vollmondlicht in dir. Du kannst dir ein paar Dinge aufschreiben, die neu in dein Leben gekommen sind und für die du dankbar bist. Beim Vollmond geht es auch wieder in das Loslassen.

 

Jedes Ritual hat eine Intention und die ist sehr wichtig.

Was ist deine Intention zum Vollmond? Wenn du etwas loslassen möchtest, dann aus der Fülle heraus, nicht aus dem Mangel. Also nicht aus dem Gedanken: „Das nervt mich, ich will das nicht mehr haben, ich will das loswerden.“

 

Mache dir stattdessen deine Fülle bewusst, all das, was du im Leben hast. Aus dieser Haltung heraus fühlst du, was du nun abgeben möchtest. Das kannst du auf einen kleinen Zettel schreiben, zum Beispiel: „Ich versöhne mich mit einem Menschen und lasse meinen Groll los.“ Diesen Zettel kannst du dann an der Kerze verbrennen und die Asche in den Garten oder eine Topfpflanze streuen. Dann wird es zu einem Düngemittel für neues Wachstum.

 

Ab dem Tag, nach dem Vollmond, wird der Mond immer weniger. Wenn du dich jeden Tag und jede Nacht wieder damit verbindest, erkennst du, dass die Sache, die du losgelassen hast, jede Nacht ein bisschen weniger wird. Der Mond unterstützt das Loslassen.

 

Neumond-Ritual: Manifestieren

 

Zum Neumond kannst du etwas manifestieren, etwas in dein Leben holen. Da der Neumond die Leere symbolisiert, kannst auch du dich mit deiner inneren Leere verbinden: Wo bist du am Nullpunkt? An welchem Punkt sagst du: „Okay, ich bin wieder neue Schülerin, neuer Schüler. Was darf ich wieder neu lernen oder wahrnehmen? Was ist neu in mein Leben gekommen?"

 

Und dann kannst du auf einen kleinen Zettel „Fülle Gutschein“ schreiben und deinen Wunsch, den du in den nächsten Wochen in dein Leben ziehen möchtest. Zum Beispiel eine schöne Begegnung, mehr Geld, mehr Lebensfreude oder was auch immer. Mit dem Mond, der ab jetzt jeden Tag an Fülle gewinnt, kannst du dich auch jeden Tag mit deinem Wunsch verbinden, der jeden Tag ein Stückchen näher in dein Leben kommt.

 

Eine Sache ist wichtig: Werde nicht gierig, sondern schau, was aus der Leere heraus am meisten in dir ruft: „Ich bin leer und das kommt jetzt ganz nah.“ Diesen Zettel verbrennst du nicht, sondern kannst ihn zum Beispiel in die Erde einer kleinen Topfpflanze geben, damit das wachsen kann.

 

Marita Eckmann: Das sind schöne und leichte Möglichkeiten, meine Transformationsprozesse zu begleiten und mich gleichzeitig mit dem Rhythmus der Natur zu verbinden.

 

Germaid Charlotte: Ganz genau. Ich sage immer, alles, was in deinem Innen passiert, ist das Gleiche, das im Außen, auf der Erde, im Kosmos passiert. Also die Prozesse des Werdens und des Loslassens, die gibt es in deinem individuellen Leben, genauso wie auf der Ebene der Natur.


Und wenn wir unsere inneren Rhythmen den Rhythmen der Natur angleichen, sind wir im Alignment, in der Ausrichtung.

 

Ich arbeite mit dem keltisch-germanischen Jahreskreis. Dort gibt es die Wintersonnenwende, die Sommersonnenwende, wir kennen die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche und die Feste dazwischen. Zur Wintersonnenwende beginnen die Raunächte, eine Zeit der Innenkehr. Die Menschen gehen ins Visualisieren, ins Träumen.

 

Angenommen, du würdest an den Raunächten dein großes Lebensprojekt starten und damit rausgehen, dann würde das energetisch nicht funktionieren, weil die ganze Natur nach innen gekehrt ist.


Wenn wir uns auf die Rhythmen der Natur einstellen, haben wir viel mehr Kraft.

Und wenn wir mit dieser Kraft gehen, dann macht es Sinn, erst zum Frühling, wenn die Kraft der Natur wieder erweckt wird, auch mit den eigenen Projekten nach außen zu gehen. Diese energetischen Wendepunkte im Jahr, kann man mit Ritualen unterstützen.

 

Jahreskreisbegleitung

 

Marita Eckmann: Das ist spannend. Du hast mir erzählt, dass du eine Jahreskreisbegleitung anbietest. Was machst du da genau?

 

Germaid Charlotte: Die Jahreskreisbegleitung startet immer an der Wintersonnenwende, denn nach keltisch-germanischer Tradition startet das Jahr, wenn die Sonne wieder neu geboren wird und die Tage länger werden. Man kann aber auch zu allen anderen Jahreskreisfesten einsteigen, wenn man das möchte.

 

Wir treffen uns online zu den acht Mond- und Sonnenfesten, um die Rituale gemeinsam zu feiern. Im Vorfeld bekommt jeder Ritualanleitungen, wie zum Beispiel ein Märchen, denn ich liebe es, Märchen, die in unsere Mythologie eingewoben sind, zu schreiben. Außerdem gibt es ein Ritual-Lied mit Texten und Musik.


Ich vermittle Hintergrundwissen unserer Vorfahren über Rituale, Räuchern, Baumwissen, Runenwissen, und vieles mehr. Und für alle, die nicht dabei sein können, gibt es eine Aufzeichnung.

 

Marita Eckmann: Durch unser Gespräch habe ich einen neuen Zugang zum Thema bekommen, vielen Dank dafür. Schön finde ich, dass ich Rituale an meine Bedürfnisse anpassen darf und dass sie sich mit unserer eigenen Veränderung wandeln.

 

Rituale stärken unsere Intuition

 

Germaid Charlotte: Ja, absolut. Und es ist mir auch wichtig, dass die Menschen etwas bekommen, das sie einfach umsetzen können. Außerdem appelliere ich an die eigene Intuition: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Das ist das Wichtigste. Denn die Rituale stärken unsere Intuition: „Was will ich denn überhaupt?“ Je mehr wir mit der Natur verbunden sind, desto mehr spüren wir das.

 

Wir gehen jetzt auf die Sommersonnenwende zu, die genau gegenüber den Raunächten liegt. Während wir uns in den Raunächten nach Innen gezogen haben, ist die Sommersonnenwende ein Zeitpunkt, aus sich herauszugehen, ein Fest der Freude, der Lust und auch des Körpers. Wir tanzen viel und wir singen. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Menschen wieder aus ihrer Natürlichkeit heraus leben.


Germaid Charlotte - Medizinfrau

Marita Eckmann: Am Ende des Tages ist es wichtig, dass wir Wege finden, Rituale leicht in unseren Alltag einzubinden.

 

Was Rituale mit dem Land, in dem wir leben, zu tun haben

 

Germaid Charlotte: Viele Rituale, die wir aus der Spiritualität kennen, wie zum Beispiel Yoga oder Meditation, stammen aus Ländern, die keine 4 Jahreszeiten in dem Sinne haben, so wie wir sie kennen. Ihre Rituale sind für diesen Teil der Welt passend, aber vielleicht nicht in der gleichen Art für uns in unserem europäischem Kulturkreis. Vielleicht möchten wir im Winter mehr meditieren, aber im Sommer möchten wir rausgehen oder tanzen, statt morgens zu meditieren.


Je näher du am Äquator bist, desto gleichbleibender sind die Rhythmen der Natur.


Das dürfen wir uns einfach mal bewusst machen, bevor wir etwas adaptieren. Denn die Spiritualität ist ja aus der Natur entstanden. Die Frage ist, willst du nach indischen Ritualen leben, die die Menschen aufgrund ihrer Naturgegebenheiten für sich als stimmig empfinden? Oder wäre es nicht stärkender, dich mit den Ritualen auseinanderzusetzen, die deine Ahnen hier auf dem Land auf dem du lebst praktiziert haben?

 

Marita Eckmann: Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber es ergibt Sinn. Tatsächlich hatte ich das überhaupt nicht im Blick. Danke für diesen wichtigen Gesichtspunkt am Ende unseres Gesprächs. Es war mir eine Freude, in dieses spannende Thema einzutauchen.

 

Wir sehen und vor allem hören wir dich wieder im Juli 2025 in Dinkelsbühl bei ICH DER BEWUSSTE MENSCH. Darauf freue ich mich schon sehr.

 

Germaid Charlotte: Darauf freue ich mich auch sehr. Für die Leserinnen des SPIRIT ME MAGAZIN habe ich als Geschenk noch den kostenfreien Goddess-Test:

 

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Germaid Charlotte ist Expertin für weibliche Kraft, Speakerin, Medizinfrau, Sängerin, Autorin & Gründerin der Akademie „New Women New Earth“:

 

Seit nun mehr als 13 Jahren nutze ich schamanische Techniken, um Menschen in ihren Veränderungsprozessen zu begleiten. Als zeremoniell initiierte Medizinfrau arbeite ich vor allem mit inneren Reisen / Trancen, Alltags-Ritualen, der Stimme als heilende Kraft, Musik und energetischen Coaching-Methoden. Seit über 8 Jahren beschäftige ich mich mit den keltisch-germanischen Jahreskreisfesten unserer Vorfahren. Brauchtum, Legenden und Märchen unserer Ahnen haben mich inspiriert, diesen Kurs für dich zu gestalten, sodass die Magie der Rhythmen der Natur auch in deinem Leben lebendig wird.

 

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